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Durch eine KI errechnetes Porträt des Künstlers Joseph Ayerle, das die Schauspielerin Ornella Muti zeigt. Die KI wurde darauf trainiert, den Stil des Renaissance-Malers Raffael nachzugestalten. Bild: Lasemainecomtoise Lizenz: CC BY-SA 4.0

Das scheinbar Unerklärbare erklären: Wie kann man KI erlebbar machen?

Künstliche-Intelligenz ist heute schon ein fester Bestandteil unseres Lebens. Künftig wird ihre Bedeutung stark zunehmen. Wie kann man den Menschen erklären, wie sie funktioniert?

Jahrzehntelang war Künstliche Intelligenz (KI) vor allem eine Wunschvorstellung: Informatiker, Ingenieure und Philosophen haben sich seit den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der Frage beschäftig, ob es so etwas wie KI überhaupt geben kann, was sie leisten muss, um als wirklich intelligent bezeichnet zu werden und für was man mit ihr machen kann. In Science-Fiction-Romanen beschrieben Schriftsteller eine Welt, die von intelligenten Supercomputern regiert wird, in Filmen wie „Matrix“ sanken Menschen herab zu Batterien für eine mächtige KI und viele waren sich sicher, dass Intelligenz das evolutionäre Privileg der Menschheit sei, unerreichbar für Computer.

In den vergangenen gut zehn Jahren kam es dann zu technologischen Fortschritten, die dafür sorgten, dass die KI in den Alltag einzog: Immer schnellere Computer, das Internet mit seinen großen Datenmengen und immer ausgefeiltere Programme ließen Autonomes Fahren, die Routenberechnung moderner Navigationssysteme, die Analyse von medizinischen Daten oder Software, die Sprachen übersetzt, Wirklichkeit werden.

KI bietet mehr Möglichkeiten, als wir heute ahnen können. Und diese Möglichkeiten bieten wirtschaftliche Potenziale, die für unser Land wichtig sind. Es wird darauf ankommen, den Menschen KI zu erklären, ihre Begeisterung für das Thema zu wecken.

Doch wie erklärt man das scheinbar Unerklärbare? Die Sprache der Naturwissenschaften wie auch der Informatik ist die Mathematik. Wer sie beherrscht, versteht technische Zusammenhänge besser. Vieles ist leichter in Mathematik als in unserer normalen Sprache zu erklären. Aber es gibt einen Weg, dieses Problem zu umgehen und nein, dabei geht es nicht um besseren Mathematikunterricht, was trotzdem eine gute Idee wäre.

Erleben, das Sammeln von Erfahrungen, der Austausch mit anderen, das Ausprobieren, sind gute Wege, etwas zu lernen, was auf den ersten Blick vielleicht kompliziert wirkt.

Das DAI-Labor der TU-Berlin wird am Ernst-Reuter-Platz 2 mit dem „Zentrum für erlebbare Künstliche Intelligenz“ (ZEKI) eine ganze Etage schaffen, in dem all das möglich wird:  Wir wollen auf 750 Quadratmetern KI erlebbar machen, Schulungen anbieten und mit den Menschen über KI diskutieren. Die Wissenschaft soll für die Menschen erfahrbar werden und wir sind gespannt auf die Fragen, die wir gestellt bekommen. Natürlich wird das DAI-Labor auch seine eigenen Projekte vorstellen und erklären: BeIntelli zum Beispiel. Dort arbeiten wir an der Zukunft des Autonomen Fahrens und schon bald werden Berlinerinnen und Berliner autonome Fahrzeuge in der Praxis miterleben können, wenn ein von uns umgebauter Bus zwischen dem Brandenburger Tor und dem Kurfürstendamm fahren wird.

Im ZEKI können in einem Kontrollzentrum die Sensorik entlang der BeIntelli-Teststrecke nachvollzogen werden. Hier wird erklärt, wie die Sensoren das Fahrzeug bei autonomen Fahrfunktionen unterstützt und wie mehr Sicherheit, Umweltschutz und Bequemlichkeit bei vernetzten Fahrzeugen im urbanen Verkehr entstehen.

Ausgestellte Sensoren zeigen, wie diese Objekte und Personen in ihrer Umgebung wahrnehmen, und dadurch kann erklärt werden, welche Grundlage die Entscheidungen von autonomen Systemen haben.

Wichtig ist uns, einen Raum zu schaffen, in dem die Menschen die Gewissheit haben, dass sie alles Fragen können, was sie wollen. Es geht für uns darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Neugier entsteht, und dabei zu helfen, sie zu befriedigen.