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Erster seiner Art: Autonomer Bus wird an TU Berlin vorgestellt


Das an der Technischen Universität Berlin beheimatete Projekt BeIntelli wird nach intensiven Vorbereitungen seinen autonomen Verkehrsbus – den ersten seiner Art für den komplexen urbanen Stadtverkehr – am 14. Dezember vorstellen.

Wir haben einen klassischen zwölf Meter langen Nahverkehrsbus zu einem digitalen Erklärbus umgebaut“, sagt Prof. Sahin Albayrak, Gründer und Leiter des federführenden DAI-Labors.

„Der Bus nimmt seine Umgebung durch Sensoren wie ein, 3D-Lidar, Radar, Kameras, Ultraschall war. Aktoren sorgen für die Längs- und Quersteuerung. Er wurde mit modernesten 5G-Kommunikationseinheiten und Computerhardware ausgestattet, um vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität (CCAM) zu ermöglichen.“

Der Bus ist der weltweit erste autonom fahrende Großbus, der für den urbanen Stadtverkehr entwickelt wurde.

Albayrak betont: „Im Fahrgastraum haben wir Monitore angebracht, über die unsere Fahrgäste die Entscheidungen des Busses, zum Beispiel wie er sich im Verkehr verhält, nachvollziehen können. So erhalten sie einen Einblick, wie autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz im Alltag funktionieren.“

Auch die Route steht bereits fest – der Bus wird vom Adenauerplatz zum Brandenburger Tor, dann durch das Regierungsviertel zurück zum Adenauerplatz fahren. Offiziell vorgestellt wird er am Donnerstag beim Innovations-Weihnachtsmarkt vor dem Zentrum für Erlebbare Künstliche Intelligenz und Digitalisierung am Ernst-Reuter-Platz in Berlin.

Während einer mehrmonatigen Testphase ist der Bus ein Fahrschüler, der von Experten weiter trainiert wird. Im kommenden Frühjahr soll der Bus dann auf Level 4 autonom durch Berlin fahren. Das bedeutet, das er den überwiegenden Teil seiner Fahrt selbständig navigiert: „Die von uns entwickelte Technologie ist soweit entwickelt, dass das der selbstfahrende Bus sogar hochkomplexe urbane Verkehrssituationen wie plötzlich auftretende Baustellen ohne Eingriff des Fahrers meistern kann“, so TU-Professor Albayrak. Ein Fahrer muss aus rechtlichen Gründen dennoch fahrtüchtig sein, um im Bedarfsfall eingreifen zu können.

Hintergrund: Das Forschungsprojekt „BeIntelli“ will die Möglichkeiten der KI für die Mobilität der Zukunft auf der Basis von Plattformökonomie entwickeln und praktisch erproben. Im BeIntelli-Projekt wird im Zentrum Berlins eine umfassende Teststrecke für das autonome Fahren eingerichtet, auf welcher Testfahrzeuge in unterschiedlichen Use Cases des Urbanen Verkehrs zum Einsatz kommen. Mithilfe von Sensorik, digital vernetzten Fahrzeugen und cloudbasierten Userplattformen können Methoden der Künstlichen Intelligenz verwendet werden, um Verkehrsereignisse vorherzusagen und die Mobilität zu steuern. Projektförderer ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Projektpartner sind TU Berlin, DAI-Labor, Samsung Cheil GmbH, ADAC, BVG, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Continental, DB Regio Bus Ost, GT ARC, IAV, T Systems, TÜV Nord sowie VMZ.