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Mit KI gegen den Kreml: Wie Technologien bei der Energiewende helfen

Gastbeitrag Wirtschaftswoche

Wie gut wir die Krise überstehen, hängt auch von der Steuerung des Energieverbrauchs ab. Digitalisierung und Vernetzung helfen dabei. Firmen oder Bürger, die hier mehr wagen, sollten belohnt werden. Ein Gastbeitrag.

Sahin Albayrak ist Professor für Informatik an der Technischen Universität Berlin. Er hat dort das Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor) gegründet, das er ebenfalls leitet. Albayrak wurde für seine Forschung und sein Engagement in der Bildungsförderung von Migranten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 

Über viele Jahre wurde das Thema Energie in Deutschland vor allem unter dem Aspekt des Klimawandels diskutiert. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich das geändert. Die Sicherheit der Energieversorgung und ihre Kosten gewinnen mit jedem Tag an Bedeutung. Die Zeit, in der unbegrenzt günstige Energie zur Verfügung stand, ist mindestens auf Sicht der kommenden Jahre vorbei. 

Wie wir durch die Krise kommen, hängt auch davon ab, wie wir unseren Energieverbrauch steuern. Hier wird Künstliche Intelligenz (KI) eine wesentliche Rolle spielen. So können KI-Systeme beispielsweise auch kurzfristig Prognosen über den Energieverbrauch stellen und dabei Faktoren wie das Wetter oder Urlaubszeiten berücksichtigen. Und sie können ihre Prognosen mit der Wirklichkeit vergleichen, lernen so, immer besser zu werden. 

Betriebe und Wohnungen müssen intelligenter werden

Es ist allerdings offensichtlich, dass die digitale Infrastruktur Deutschlands massiv ausgebaut und verbessert werden muss. Und dazu gehören längst nicht nur schnelle Glasfasernetze für Unternehmen und Privathaushalte. Unsere Betriebe und Wohnungen müssen intelligenter werden und mit den Hochzeiten der Stromproduktion im Einklang funktionieren.